DBJ 2031

Zukunft entwickeln – Ehrenamt wahrnehmen – inklusive Jugendverbandsarbeit

Mit diesem Grundsatzpapier beschreiben wir unsere Rollen, Aufgaben und Ziele. Auf dieser Seite könnt ihr euch die einzelnen Punkte gezielt anschauen. Auf einer anderen Seite stellen wir euch das Grundsatzpapier als kompletten Text zur Verfügung.

Vorwort

Liebe:r Leser:in,
für Kinder und Jugendliche eintreten, ihnen Freiräume ermöglichen, ihnen durch die Musik den Weg in eine spannende wie herausfordernde Welt weisen. Dafür steht die Deutsche Bläserjugend als Dachverband der vielen jungen Menschen, die in Deutschland in Vereinen der Blas- und Spielleutemusik musizieren und sich engagiert für die Gesellschaft einbringen.
Die letzten Jahre waren von Unsicherheiten geprägt und haben gezeigt, wie nötig es ist, selbstbewusst für die Interessen von Kindern und Jugendlichen
einzustehen. Die Corona-Pandemie hat Engagement, kulturelle Bildung und Jugendarbeit massiv eingeschränkt. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und antidemokratische Tendenzen auch in Deutschland bedrohen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die wir in Europa genießen. Und der Klimawandel hinterlässt bereits jetzt sichtbare Spuren.
Als Deutsche Bläserjugend möchten wir einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten. Kinder und Jugendliche verändern die Welt mit ihren Ideen und
Projekten, ihrer Begeisterung und ihrer Freude und machen sie zu einem besseren Ort. Dabei hilft Musik alle Grenzen zu überwinden und Menschen miteinander zu verbinden.
Wo wir Handlungsbedarf sehen und wie wir uns die Gesellschaft vorstellen, legen wir in den folgenden Zeilen dar. Wir haben uns die Frage gestellt, wie sich
Kinder und Jugendliche die Welt und die Deutsche Bläserjugend, in der sie 2031 leben und sich einbringen wollen, wünschen.

DBJ, März 2023

Einleitung

Wegweiser – Unser Text ist in Titel, Statement und Haupttext gegliedert.

Die Titel zeigen den Leser:innen worum es in jedem Abschnitt geht. Wir stellen unsere Positionen in Form eines kurzen Statements und anschließender Erläuterung vor. Wir verwenden durchgehend Präsens als Zeitform. Wir bringen Gegenwart und Zukunft zusammen. Weil uns Geschlechtergerechtigkeit ein wichtiges Anliegen ist, gendern wir mit Doppelpunkt : .

Jugend vertreten – Die Deutsche Bläserjugend (DBJ) spricht für junge Menschen in der Musik.

Als Jugendorganisation der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV) vertritt die Deutsche Bläserjugend (DBJ) als anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe die Interessen von über 300.000 jungen Menschen bis 27 Jahre in mehr als 10.000 Vereinen der Blas- und Spielleutemusik. Die Mitglieder der DBJ sind die Jugendverbände bzw. -abteilungen der BDMV-Mitglieder und deren Vereine.

DBJ 2031 – Folgendes wollen wir bis 2031 erreichen.

Mit diesem Grundsatzpapier beschreiben wir unsere Rollen, Aufgaben und Ziele. Wir stellen unsere politischen Positionen heraus und schildern unsere Ideen, die wir bis 2031 voranbringen wollen. Dann feiert die DBJ ihr 50-jähriges Bestehen.

Vielfältige Menschen, vielfältige Themen – Unsere Themen sind so vielfältig wie die Menschen, die wir vertreten.

Die fünf Kapitel spiegeln die Vielfältigkeit der Themen wider, die uns beschäftigen. Sie dienen als Argumentationshilfe und Wegweiser für unsere Arbeit in den kommenden Jahren. Den Leser:innen geben wir so einen Einblick in die DBJ.

1. Zukunft entwickeln

Verantwortung übertragen, zukunftsfähig bleiben – Wir fordern mehr echte Partizipation junger Menschen, um die Zukunft zu sichern.

Durch ihre engagierte Arbeit leisten unsere Vereine einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit von Kultur und Gesellschaft. Die Verbände unterstützen sie und schaffen Netzwerke. Diese Arbeit zu stärken ist unsere Aufgabe als DBJ. Wir stehen für eine nachhaltige Jugendverbandsarbeit.
Junge Menschen erhalten in unseren Vereinen Raum für Mitwirkung und Mitbestimmung. Sie können sich beteiligen und so die ihnen zur Verfügung stehenden und wichtigen Freiräume selbst organisieren und gestalten. Junge Menschen erhalten Unterstützung, wo sie sie brauchen. Sie sollen sich, wo immer möglich, eigenständig organisieren. Wir fördern und fordern junge Menschen durch die Übertragung von Verantwortung und begleiten sie in ihrer persönlichen Entwicklung.
Davon profitieren unsere Vereine und bleiben zukunftsfähig.

Jugendverbandsarbeit fördern – Wir fordern eine bedarfsgerechte und stetige Förderung der Jugendverbandsarbeit.

Wir setzen uns für eine bedarfsgerechte Förderung der Jugendverbände, unserer Vereine und der kulturellen Bildung ein. Diese muss den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepasst werden, zum Beispiel steigende Personalkosten und Preisentwicklung.
Das bedeutet eine Verstetigung von Förderungen anstelle von lediglich projektgebundenen Programmen.

Impulsgeberin – Wir geben thematische Impulse, die langfristig wirken.

Für unsere Mitgliedsverbände setzen wir thematische Impulse. Damit wollen wir ihnen in ihrer weiteren Entwicklung zur Seite stehen, denn ihre Aufgabe ist die Unterstützung der Vereine an der Basis. Besonders dort, wo unsere Mitgliedsverbände auf weniger Ressourcen zurückgreifen können, begleiten wir sie mit unseren Angeboten. Unser Ziel ist, dass diese Angebote und Impulse langfristig wirken. Wir tragen damit zur Weiterentwicklung unserer Mitgliedsverbänden und deren Vereinen bei.

Infrastruktur erhalten und ausbauen – Wir fordern eine nachhaltige Fortentwicklung der Infrastruktur.

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist für die Arbeit der Vereine unerlässlich. Erhalt und Ausbau der Infrastruktur (beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Freizeiträume, Bildungseinrichtungen, Kultur und digitale Infrastruktur) dürfen an jungen Menschen besonders in strukturschwachen Regionen nicht vorübergehen. Nur so sichern wir als Gesellschaft eine lebenswerte Zukunft in diesen wertvollen Kulturräumen.

Digitalisierung voranbringen – Wir fordern flächendeckend schnellen Internetzugang.

Digitale Formen von Bildung, Teilhabe und Vereinsorganisation rücken immer mehr in den Vordergrund. Hierfür brauchen wir eine angemessene Infrastruktur, welche einen unkomplizierten und schnellen Zugang zum Internet und den digitalen Angeboten ermöglicht.

Mobilität stärken – Wir fordern die Umsetzung nachhaltiger und leistungsfähiger Mobilitätskonzepte.

Um junge Menschen unabhängiger zu machen und ihre Teilhabe zu ermöglichen, fordern wir einen verstärkten nachhaltigen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sowie des Fuß- und Radwegenetzes.

Musik in urbanen Räumen – Die Herausforderungen in den Städten nehmen wir an.

Viele Menschen in Städten werden von musikalisch-kulturellen Angeboten nicht erreicht. Unsere Vereine vermitteln nicht nur kulturelle Bildung, sie stiften auch Gemeinschaft und binden Menschen in die Gesellschaft ein. Wir unterstützen politische Entscheidungsträger:innen, diese Potenziale zu erkennen. Integrationsarbeit in unseren Vereinen muss gefördert und gesellschaftlich anerkannt werden. Unsere Vereine möchten in urbanen Räumen Schulen als Kooperationspartner gewinnen. Dazu benötigen sie Unterstützung und ein offenes Ohr bei Schulleitungen, Schulämtern und in der Bildungspolitik.

Menschen integrieren – Wir fördern die Offenheit unserer Strukturen.

Unsere Vereine leben von Vielfalt und unterschiedlichen Perspektiven. Sie sollen sich für alle Menschen öffnen und Demokratie, Vielfalt und Toleranz fördern. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um gesellschaftlicher Polarisierung entgegenzuwirken. Wir unterstützen unsere Strukturen dabei, Menschen zu erreichen, die unseren Vereinen bisher fern sind. In der sich wandelnden Gesellschaft sollte es unser Ziel sein, neue Gruppen zu erreichen und ihnen die Musik näher zu bringen.

Junge Menschen im Fokus – Wir fordern die Interessen junger Menschen in den Vordergrund zu stellen.

Die Zukunft jugendgerecht zu gestalten bedeutet, jugendlichen Interessen Vorrang einzuräumen und bestehende Verfahren und Strukturen zu hinterfragen. Wir müssen regelmäßig überprüfen, ob die Interessen junger Menschen gewahrt sind.

Internationalen Austausch stärken – Wir fördern internationale Jugendbegegnungen.

Internationaler Austausch schafft gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Begegnungen zwischen Menschen fördern den Abbau von Vorurteilen und verhindern deren Entstehung.
Möglichst viele unserer Vereine sollen Jugendbegegnungen durchführen und damit zur weltweiten Verständigung und zum Friedenserhalt beitragen.
Wir haben für internationale Jugendbegegnungen Qualitätskriterien definiert und unterstützen unsere Vereine, diese zu erfüllen.

Europäisch netzwerken – Wir fordern und unterstützen europäische Jugendverbandsstrukturen.

Wir vertreten den Europäischen Gedanken. Zu den Partnerverbänden in Europa bauen wir Kontakte auf und tauschen Ideen für eine Weiterentwicklung der eigenen Arbeit aus. Ziel ist die Gründung einer Europäischen Bläserjugend.

Ehrenamtliche wertschätzen – Wir fordern bessere Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit.

Der Beitrag von Ehrenamtlichen für die Gesellschaft und Kultur muss angemessen anerkannt und wertgeschätzt werden. Wir brauchen Unterstützung und Freiräume, um die Vielzahl unserer Aufgaben bewältigen zu können. Die finanzielle Förderung unserer Strukturen ist notwendig, aber nicht ausreichend. Für ehrenamtliches Engagement muss Sonderurlaub gewährt oder Freistellung ermöglicht werden.

2. Inklusiv handeln

Mitmachen, mitentscheiden – Wir laden alle zum Mitmachen ein.

In unsere Vereine laden wir alle Menschen ein, aber erreichen noch nicht alle. Wir wollen Barrieren abbauen und die Perspektiven aller Menschen berücksichtigen. Wir vertreten einen sogenannten weiten Inklusionsbegriff, weil Menschen individuell sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Das gilt besonders für junge Menschen: sie sind Expert:innen für ihre Interessen. Ihre Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden, vor allem bei Themen, die sie betreffen. Wir beziehen junge Menschen in unsere Entscheidungen ein. Hierfür gilt es, die eigenen Kommunikationswege innerhalb der Verbandsstrukturen effektiver zu gestalten.

Barrieren abbauen – Wir wollen die Teilnahme aller ermöglichen.

Viele Menschen können nicht an unseren Angeboten teilnehmen. Das liegt häufig an Barrieren, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Wir wollen uns weiterhin dafür einsetzen, diese zu erkennen und abzubauen.

Verantwortung für alle – Wir ermutigen zur Übernahme von Verantwortung.

Viele Menschen möchten sich engagieren und aktiv einbringen. Es gilt Beteiligungsformate entsprechend der Bedürfnisse der Engagierten zu verändern oder zu schaffen. Wir wollen alle Menschen zur Übernahme von Verantwortung ermuntern.

Rücksicht nehmen – Wir setzen uns für einen achtsamen Umgang mit unserer Gesundheit ein.

Die Gesundheit der Menschen ist ein hohes Gut. Eine vorausschauende und rücksichtsvolle Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit unserer Mitmenschen darf nicht hinter Erwartungsdruck, persönlichem Stolz, Angst vor der eigenen Verletzlichkeit und Vorverurteilung von Erkrankten und deren Krankheiten zurücktreten.

Keine Diskriminierung – Wir fordern, Diskriminierung zu bekämpfen.

Alle Menschen einzuschließen bedeutet im Umkehrschluss auch, niemanden auszuschließen oder zu diskriminieren. Wir lehnen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rassismus in jeder Form ab. Wo wir diese Phänomene erkennen, benennen wir sie und wirken ihnen entgegen. Auch Menschen in unseren eigenen Reihen müssen auf Fehlverhalten hingewiesen werden.

3. Verantwortung wahrnehmen

Persönlichkeit bilden – Wir fördern unsere Vereine als Räume kultureller Bildung und Entwicklungsorte junger Menschen.

Neben Familie und Schule, nehmen Vereine eine essenzielle Rolle in der Entwicklung junger Menschen ein. Junge Menschen müssen sich frei und ohne äußeren Druck in ihrer Persönlichkeit ausprobieren, entwickeln und entfalten können. Unsere Vereine sind Orte sozialer und kultureller Bildung. Sie bieten geschützte Räume für individuelle Entfaltung und persönliche Entwicklung.
Die Persönlichkeit wird somit nicht nur um künstlerische und ästhetische Ausdrucksformen bereichert.

Junge Menschen gestalten – Wir regen junge Menschen zu selbstverantwortlichem und engagiertem Handeln an.

Junge Menschen können und sollen eigenverantwortlich bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt mithelfen, ihre Ideen verwirklichen und ihre künstlerischen Vorhaben umsetzen. Wir laden junge Menschen dazu ein, sich im Ehrenamt einzubringen und bieten eine professionelle und nachhaltige Begleitung an. Sie wachsen in Leitungs- oder Verwaltungsfunktionen hinein oder sind in der Lage, eine Jugendabteilung in ihrem Verein zu organisieren. Dies zu stärken ist eine unserer zentralen Aufgaben. Wir arbeiten an der ständigen Weiterentwicklung der Jugendleiter:inausbildung (Juleica) mit. Wir befähigen junge Menschen damit, für ihre Interessen einzustehen.
Wir geben allen eine Chance zur Teilhabe und Mitgestaltung im Sinne ihrer Interessen und Bedürfnisse. Damit bieten wir eine erfahrbare und selbstwirksame politische Bildung an. Deshalb sind Freiräume zur Selbstgestaltung für junge Menschen erhaltenswert und unbedingt zu schützen.

Engagement leben – Wir stellen den Wert des Engagements junger Menschen heraus.

Wir tragen dazu bei, dass junge Menschen für sich den Wert eines Engagements im Verein erkennen. Diese persönliche Erfahrung ist prägend für die Entwicklung und beeinflusst den weiteren Lebensweg auf positive Weise.

Junge Menschen schützen – Wir fordern die Sicherung des Kindeswohls.

Es ist unser Auftrag, das Wohl junger Menschen in unseren Verbänden und Vereinen zu schützen. Wir unterstützen die Verantwortlichen in den Vereinen dabei, Denken und Handeln im Sinne des Kindeswohls tiefer in den Strukturen zu verankern. Dazu bieten wir Beratung und Weiterbildung an. Ein Ziel müssen ganzheitliche Schutzkonzepte sein.

4. Ehrenamt stärken

Ehrenamt im Fokus – Wir fordern die Stärkung des Ehrenamts.

Das Ehrenamt ist ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft. Unsere Strukturen von Verbands- und Vereinsleben sind vom freiwilligen Engagement vieler Menschen abhängig. Für den Erhalt der Kulturlandschaft ist es überlebenswichtig, weiterhin Engagierte zu finden. Hierfür brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen. Deshalb vertritt die DBJ die Interessen von jungen Musizierenden und ehrenamtlich Engagierten in Politik und Gesellschaft.

Ehrenamt für alle – Wir fordern ein barrierefreies Ehrenamt.

Ehrenamt in Deutschland muss für alle Menschen attraktiv sein. Neben Familie, Beruf, Studium oder Ausbildung ist ehrenamtliches Engagement ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Wir setzen uns dafür ein, bürokratische Hürden abzubauen. Es müssen Anreize geschaffen werden, die einem ehrenamtlichen Engagement mehr zeitliche und finanzielle Freiräume ermöglichen. Für ehrenamtliches Engagement muss Sonderurlaub oder Freistellung sowie ein angemessener finanzieller Ausgleich ermöglicht werden.

Ehrenamt sichtbar machen – Wir fordern sichtbare Anerkennung von Engagement.

Wir machen uns für eine sichtbare Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement stark. Dafür ist die Einsicht erforderlich, dass Verbands- und Vereinsleben von der Förderung engagierter Menschen leben. Dies sichtbar zu machen ist auch Aufgabe von Politik und Medien.

Erfahrungen im Ehrenamt ermöglichen – Wir fördern den Erwerb außermusikalischer Kompetenzen.

Durch ihr Engagement erhalten junge Menschen neue Chancen, erwerben auch außermusikalische Kompetenzen und bauen sie aus. Dazu gehört Entscheidungen in und für die eigene Gruppe zu treffen und umzusetzen. Wir bieten Räume, in denen sich junge Menschen entwickeln können und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Diese Erfahrungen helfen ihnen in Gesellschaft, Beruf und Politik weiter. Freiwilliges Engagement ist für den weiteren Lebensweg junger Menschen prägend. Deshalb setzen wir uns für die Förderung und Würdigung von ehrenamtlichen Leistungen ein.

Mehr als Musik – Wir bieten Möglichkeiten zum Engagement über die Musik hinaus.

Unser Vereinsleben ist vielfältig. Für den Vereinsalltag sind alle Engagierten wichtig, denn es gibt viele Aufgaben, die neben dem Musizieren anfallen. Sie können z.B. von Eltern wahrgenommen werden. Diese Aufgaben müssen gesehen, erledigt und anerkannt werden.

Jugendleiter:innen qualifizieren – Wir fordern unsere Verbände und Vereine dazu auf, zur Teilnahme an Juleica-Lehrgängen zu motivieren.

Die Bedeutung einer überfachlichen Ausbildung muss gestärkt werden. Mit der Jugendleiter:in-Card (Juleica) als Nachweis für qualitativ hochwertige Jugendarbeit bietet sich unseren Jugendlichen eine umfangreiche Ausbildung für das Ehrenamt. Dabei werden soziale, organisatorische und rechtliche Fragestellungen behandelt. Wir rufen die Verbände und Vereine auf, Jugendliche zur Teilnahme an Juleica-Lehrgängen und zum Erwerb der Juleica zu motivieren. Eine regelmäßige Teilnahme an Weiterbildungen ist für die Verlängerung der Juleica nötig. Die Juleica sichert die Qualität der Jugendarbeit und somit das langfristige Fortbestehen der Vereine.

Ehrenamtspass einführen – Wir regen die Schaffung eines bundesweit einheitlichen Ehrenamtspasses an.

Wir wünschen uns die Einführung eines bundesweit einheitlichen Ehrenamtspasses, der die verschiedenen Qualifikationen und Kompetenzen unserer Ehrenamtlichen zusammenfasst und aufzeigt. Wir erhoffen uns durch ein einfacheres und übersichtlicheres System eine breitere und wirksame Anerkennung von Engagement, gerade im kulturellen Bereich.

Einfach fördern – Wir fordern unkomplizierte Fördermöglichkeiten für unsere Verbände und Vereine.

Wir fordern dauerhafte einfache Fördermöglichkeiten für Maßnahmen mit jungen Menschen. Nur mit einer langfristigen Unterstützung können ehrenamtliche Strukturen nachhaltig gesichert werden. Wir brauchen Programme ohne komplizierte Antragstellung.

Hauptamt hilft – Wir fordern bedarfsgerechte hauptamtliche Strukturen.

Unsere ehrenamtliche Arbeit wird durch hauptamtliche Mitarbeiter:innen unterstützt und bestärkt. Wir setzen uns dafür ein, dass dort, wo Bedarf besteht, hauptamtliche Strukturen geschaffen und erhalten werden.
Die hauptamtliche Unterstützung hilft dabei, Jugendarbeit und Verbands- und Vereinslandschaft kontinuierlich zu entwickeln und zu bewahren.

5. Musiklandschaften prägen

Kultur fortführen – Wir sind Kulturerbe.

Unsere Vereine sind wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur und immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe. Sie fördern die Gemeinschaft im besonderen Maße, weil sie über alle Altersgrenzen und Bildungs- und Berufsunterschiede hinweg Menschen zusammenbringen. Sie sind bedeutender Teil des Lebens in Städten und Dörfern. Durch die Fortführung alter Traditionen und Gestaltung neuer, nachhaltiger Ideen sorgen sie für die Steigerung der Lebensqualität vor Ort.

Vereine bilden – Wir leisten durch musikalische Bildung einen unschätzbaren Beitrag zur Gesellschaft.

Unsere Verbände und Vereine leisten durch musikalische Bildung einen unschätzbaren Beitrag zur Gesellschaft und ergänzen die allgemeine Schulbildung. Sie bieten einen Raum zur Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem sind unsere Vereine die Basis für den Nachwuchs an den Musikhochschulen und Heimat vieler späterer professioneller Musiker:innen. Die Qualität der musikalischen Ausbildung soll flächendeckend weiter gesteigert werden.

Zukunft(s)musik – Wir entwickeln die musikalische Ausbildung weiter.

Mit den Rahmenrichtlinien der D-Reihe (Jungmusiker:innenleistungsabzeichen) hilft die DBJ bei einer Vereinheitlichung und Sicherung der musikalischen Ausbildung. Wir streben eine Übertragung in den digitalen Raum an. In der Zukunft soll das eine wertvolle Ergänzung für die Ausbildung sein.

Amateurmusizieren ernstnehmen – Wir fordern die Anerkennung unserer Verbände und Vereine als gleichwertige Partner und Kulturträger.

Unser Image ist vielerorts geprägt von Vorurteilen. Wir setzen uns dafür ein, den begonnenen Imagewandel weiter voranzutreiben und uns als moderne, zukunftsorientierte Verbände und Vereine weiter zu etablieren. Durch viele Aktivitäten im musikalischen und außermusikalischen Bereich setzen unsere Vereine innovative Impulse. Hierbei bietet die DBJ weiterhin Unterstützung an. Wichtig ist vor allem eine offensivere Kommunikationskultur – wir brauchen präsente Öffentlichkeitsarbeit und transparente Strukturen. Unsere Vereine müssen sich untereinander sowie mit den Bildungsinstitutionen wie Schulen oder Musikschulen vor Ort vernetzen. Sie sollen als professionelle, gleichwertige Partner und Kulturträger anerkannt werden.

Junge Menschen aktivieren – Wir fördern eine aktive Rolle von jungen Menschen.

Junge Menschen prägen unsere Vereine und die Gesellschaft. Wir setzen uns dafür ein, diese Potenziale zu erhalten und auszubauen. Dadurch schaffen wir die Voraussetzungen für ein Engagement über viele Jahre.

Bewusst nachhaltig – Wir fordern einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Für junge Menschen stellt der Klimawandel eine große Herausforderung dar. Eine bewusste und nachhaltige Nutzung der den Menschen zur Verfügung stehenden und begrenzten Ressourcen muss in allen Lebensbereichen selbstverständlich werden. In unseren Vereinen vermitteln wir die Bedeutung eines ressourcenschonenden Lebenswandels.
Wir denken über die Herausforderungen des Klimawandels nach und hinterfragen unser Handeln.

Zukunft prägen – Wir fördern junge Menschen dabei, die Zukunft zu gestalten.

Junge Menschen wollen Musik und Gesellschaft mitgestalten und bewegen. Kulturelle Bildung ist dafür Voraussetzung Sie trägt zur Persönlichkeitsbildung bei, da sie jungen Menschen ermöglicht, sich mit künstlerisch-ästhetischen Mitteln zu entwickeln, auszudrücken und ihre Lebenswelt zu prägen.


Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, denn wir gestalten die Vereine und die Welt in der wir leben, selbst.