Freiwilligentreffen Berlin (16.-18. September 2021)

Das Beste zuerst: Nach längerer pandemiebedingter Pause und meist nur virtuellen Veranstaltungen und Begegnungen, fand das Freiwilligentreffen Berlin in Präsenz und unter 3G-Bedingungen statt. Die Gruppe war kleiner als in vergangenen Jahren; viele BFD-Leistende wären auch gern dabei gewesen, sie zögerten aber noch zu reisen. Pandemie –und wahljahrbedingt (keine Plenarsitzung und kein Reichstagszugang für Gruppen) wurde das für das Freiwilligentreffen Berlin schon traditionelle politische Programm für 2021 durch ein Alternativkonzept ersetzt, das auf die aktuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen zugeschnitten war: (wieder) zusammen kommen, einander kennenlernen und sich zu den BFD-Themen des letzten (Corona-) Jahres austauschen waren das Ziel. Das Ganze umrahmt von Aktivitäten aus dem Bereich Kultur und Bildung, die die BFD-Leistenden teilweise selbst vorgeschlagen hatten.

Als Highlight beschrieben die Teilnehmer*innen den Konzertabend in der Philharmonie (teils Amateurmusiker*innen), die ihren BFD in Musikvereinen leisten: „mal hören, wie die Profis das machen“ und fasziniert sein, vom perfekten Zusammenspiel des großen Ensembles. Gebannt lauschten wir den Berliner Symphonikern dirigiert von ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko. Am nächsten Tag tauschten wir beim Besuch des DDR-Museums unsere Kenntnisse über Ost und West aus und beseitigten dabei hoffentlich so manches Vorurteil. Die DDR in Form vieler Objekte (vom Eierbecher bis zum Trabbi) ist uns nun wohl bekannt. Leider war das im Museum so gut besucht, dass manche Hörstationen, Objekttexte und Originaldokumente schwer zugänglich bzw. einsehbar waren. Interessant und zu Gesprächen (oder einem weiteren Besuch im DDR-Museum) anregend war es allemal.

Im Rahmen eines geführten Stadtspaziergangs leitete ich die Teilnehmer*innen von Mitte nach Kreuzberg (ja, auch in diesem Jahr wurde wieder viel gelaufen), wo wir die Vorstellung vom wilden, feierwütigen „Kreuzberger-Nächte-sind-lang“-Klischee mit dem gentrifizierten Kreuzberg, Wohnungsnot und den unterschiedlichen sozialen Schieflagen in Einklang zu bringen versuchten. Einige wunderten sich, dass es in Kreuzberg recht sauber und ordentlich aussah, während viele Teilnehmer*innen erschrocken wahrnahmen, wie viele Menschen in Berlin auf der Straße leben. Nach einigen Kilometern Fußmarsch ließen wir den Abend, in fröhlicher Geselligkeit und kulinarisch verwöhnt, in einem pakistanischen Restaurant in „Kreuzberg 36“ ausklingen.
Die Teilnehmer*innen haben sich beim diesjährigen „Freiwilligentreffen Berlin“ miteinander vernetzt, neue Kontakte entstanden und werden vielleicht fortgesetzt. Gemeinsam wurden neue Ideen für die Zeit „nach Corona“ im BFD und in der Vereinsarbeit entwickelt. Konkrete Vorschläge, z.B. für mögliche Themen und Orte von Bildungstagen, wurden gesammelt. Gegenseitige Einladungen wurden ausgesprochen.
Die meisten der Teilnehmer*innen zeigen sich weiterhin sowohl wissbegierig als auch reiselustig. Sie haben sich schon für „Engagement und Ich“, die nächsten in Präsenz stattfindenden Bildungstage in Köln (9.-11.11.21) angemeldet.
Das Leben nach der Pandemie: Es hat schon angefangen. Auch im BFD!