Wanderlust trifft Kulturerbe: Auf Entdeckungstour von Eisenach zur Wartburg

Vom 27. bis 28. Mai 2024 fanden die Bildungstage „Wanderlust trifft Kulturerbe“ in Eisenach und auf der Wartburg statt, an denen acht Freiwillige sowie drei Begleitpersonen teilnahmen. Die Veranstaltung bot eine einzigartige Gelegenheit, sowohl die historische Kultur von Eisenach als auch die faszinierende Geschichte der Wartburg intensiv zu erleben und zu reflektieren.

Am Montag, 27. Mai 2024 trafen wir uns um 15 Uhr in der Lobby des Hotels. Wir starteten mit einer kurzen Begrüßung und Kennenlernrunde und gingen noch einmal gemeinsam den Ablauf der kommenden Tage durch. Als alle Klarheiten beseitigt waren, liefen wir den kurzen Fußweg durch das Nikolaitor zum Karlsplatz, wo uns Frau Ines Falkenhain, unsere Statführerin für die nächsten zwei Stunden, herzlich begrüßte. Unter dem Motto „Auf den Spuren der Heiligen Elisabeth, Johann Sebastian Bach und Martin Luther“ führte uns Frau Falkenhain durch die Altstadt Eisenachs, vorbei an bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie das Bachhaus, das Lutherhaus, die Georgenkirche, das Schmale Haus, die St. Nicolai Kirche und das Martin-Luther-Gymnasium. So begegneten uns Weltkultur und Weltgeschichte, aber auch malerische geschichtsträchtige Straßen und Plätze, sowie altehrwürdige Kirchen. Mit ihrer heiteren Art und umfassenden Wissen bot uns Frau Falkenhain einen Einblick in die Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt. Die Tour endete um 18 Uhr vor dem Kartoffelhaus, einem urigen Restaurant mit außergewöhnlicher Dekoration: Zwischen alten Reklame- und Blechschilder, Kopfsteinpflaster, Dielenboden, rustikalem Fachwerk und allerlei Interessantes, ließen wir uns die regionalen Spezialitäten schmecken und ließen die Eindrücke der Altstadtführung nachklingen. Wer noch weiter klingen wollte, gesellte sich anschließend zur gemütlichen Runde in der Hotelbar dazu.

Der zweite Tag begann gemächlich um 10 Uhr mit der Wanderung zur Wartburg. Wer nicht wandern konnte oder wollte, nahm einfach den Bus und dann einen Shuttel. Die Wanderung führte uns zunächst an bekannten Orten der Altstadt vor, bevor sich unser Weg durch malerische Landschaften und dichte Wälder schlängelte. Der Pfad ging leicht, aber stetig bergauf, doch wir nahmen uns viel Zeit, um auf Bänken zu verschnaufen und die Geräusche, Gerüche und Farben des Waldes in uns aufzunehmen. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Eselstation. Von hier aus konnte man früher das letzte Stück zur Burg auf dem Rücken der Wartburg-Esel erklimmen. Heute sind die Esel aus Holz und müssen niemanden mehr hinauf schleppen. Von hier aus war es nur ein kurzer Weg zum Erlebnisportal Wartburg im historischen Chauffeurshaus. Im 360 Grad Kino des Hauses werden Kurzfilme mit atemberaubenden Kamerafahrten auf riesigen Videowalls präsentiert. Die sieben Kurzfilme, die über einen interaktiven Tisch angesteuert werden können, zeigen die Wartburg und die sie umgebenden Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele. Diese Eindrücke mussten nun erst einmal verdaut werden und so kamen wir in den Genuss einer original Thüringer Rostbratwurst. Nach dieser willkommenen Stärkung hieß es Endspurt. Die letzten Meter zur Wartburg führten uns über Treppen (knieschonender auch über die Straße) durch den Wald. Die Anstrengung wurde mit einem phänomenalen Panoramablick über den Thüringer Wald belohnt. Das Wetter hatte sich trotz aller schlechter Vorhersagen gehalten und so standen wir im schönsten Sonnenschein vor dem Ziel unserer Wanderung: Die Wartburg – UNESCO-Welterbe, Schauplatz von historischen Ereignissen und Wirkungsstätte bedeutender Persönlichkeiten, die die Geschichte Deutschlands maßgeblich geprägt haben. Im Rahmen einer Führung durch die Innenbereiche der Burg besichtigten wir den Sängersaal, den Festsaal, die Elisabethkemenate, das Landgrafenzimmer, das Fürstenschlafzimmer, die ehemaligen Wohnräume von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach sowie die Lutherstube, in der Martin Luther das Neue Testament der Bibel übersetzte. Die Führung vermittelte einen lebendigen Eindruck von der historischen Bedeutung und dem kulturellen Reichtum der Wartburg. Im Anschluss an die Führung besuchten wir noch einen Workshop zum Thema traditionelles Handwerk, bei dem insbesondere der Buchdruck im Fokus stand. Wir konnten selbst Hand anlegen und Einblicke in die historische Technik des Buchdrucks gewinnen.

Die Bildungstage „Wanderlust trifft Kulturerbe: Auf Entdeckungstour von Eisenach zur Wartburg“ waren für mich ein voller Erfolg. Die Kombination aus Geschichte, Kultur und Natur bot eine vielfältige und bereichernde Erfahrung. Die Erlebnisse der zwei Tage ermöglichte es mir, tief in die Geschichte und Kultur der Region einzutauchen und neue Kenntnisse zu gewinnen. Die positive Resonanz der Teilnehmenden bestätigt mich in meiner Wahrnehmung und führt mir vor Augen, dass ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann, den BFD-Freiwilligen eine bereichernde Zeit zu schenken und ihr Engagement auf diese Weise zu wertschätzen.

Vielen Dank an Euch!