Ab dem Sommer 2026 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Schon jetzt werden durch politische Entscheidungen wichtige Rahmenbedingungen dafür festgelegt. Vereine der Blas- und Spielleutemusik (Musikvereine) wollen sich in den Ganztag einbringen, brauchen dafür aber passende Richtlinien, um sich als ehrenamtlich arbeitende Strukturen beteiligen zu können. Die Deutsche Bläserjugend (DBJ) hat bei ihrer Hauptversammlung in Fulda wichtige Forderungen diesbezüglich zusammengefasst und beschlossen.
Musikvereine sollen bei der Gestaltung des Ganztags mitgedacht und eingebunden werden, wenn diese das wünschen. „Ganztag ist nicht nur Schule“ ist der wichtige Hinweis der Delegierten der DBJ-Hauptversammlung.
Vereine können dazu einen Beitrag leisten, wenn sie als Mitwirkende anerkannt werden und die Voraussetzungen so gestaltet sind, dass ehrenamtlich arbeitende Strukturen diese erfüllen können. Daran muss Politik allerdings ein Interesse haben, zum einen um den Ganztag zu sichern und zum anderen um Musikvereine als Stützen der demokratischen Zivilgesellschaft und Orte kultureller Bildung zu stärken. „Kooperation im Ganztag ermöglichen und ehrenamtlich arbeitende (Musik-)Vereine einbinden“ ist der Titel der neuen Verbandsposition. Nicht vergessen werden darf dabei eine bedarfsgerechte finanzielle Ausstattung der Angebote, damit Kinder auch verschiedene Angebote wahrnehmen können, ohne auf den Geldbeutel der Eltern achten zu müssen.
Die DBJ-Hauptversammlung fand dieses Jahr parallel zu einem Kongress der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV), dem Erwachsenenverband der DBJ, statt. Im Rahmen dessen stand ein gemeinsamer Teil mit Diskussionen rund um die Zukunft der Musikvereine auf dem Programm. Grundlage bildeten die Ergebnisse einer Umfrage, an der sich über 400 Vereine deutschlandweit im Vorfeld beteiligt hatten.
Ein Werkstattkonzert mit dem Jugendorchester „Aeroflott“ zeigte auf, wie die Zusammenarbeit zwischen einem Verein und einer weiterführenden Schule mit Bläserklassen gelingen kann. Es ist ein Kooperationsprojekt der Kurt-Schumacher-Schule in Karben und der Stadtkapelle Karben e.V..
Weitere Themen bei der DBJ-Hauptversammlung waren inhaltliche Projekte des Verbands. So wurde unter anderem beraten, wie digitale Hilfsmittel für die D-Reihe umgesetzt werden. Offen ist allerdings noch die Finanzierung des Vorhabens, das sich an eine Untersuchung bestehender Plattformen anschließt.