Bundeshaushalt 2025: Gefährliche Unsicherheit für Freiwilligendienste und Jugendverbände

Anlässlich der nahenden Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 richten wir unseren Blick schon weiter auf das Jahr 2025. Denn obwohl die für 2024 geplanten Kürzungen zurückgenommen wurden, ist noch nicht klar, wie die Freiwilligendienste, zu denen auch der Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei der Deutschen Bläserjugend (DBJ) gehört, ab dem Herbst 2024 finanziert werden. Warum? Freiwilligendienste dauern in der Regel 12 Monate und orientieren sich am Schuljahr (man nennt das „Überjährigkeit“), der Bundeshaushalt allerdings am Kalenderjahr. Vier Monate Finanzierung in 2024 (September bis Dezember) wären damit lediglich gesichert. Auch die BFD-Vereinbarungen der DBJ sind oft überjährig. Offen ist deshalb weiterhin die Finanzierung der Freiwilligendienstmonate ab Januar 2025. Es kann also für den folgenden Jahrgang immer noch zu Kürzungen kommen.
Da Vereinbarungen über die Durchführung eines Freiwilligendienstes sowohl mit Einsatzstellen als auch den Freiwilligen ab sofort anstehen, ist Planungssicherheit absolut notwendig. Ohne Förderzusagen können andernfalls zahlreiche Plätze nicht besetzt werden und die Träger ihr Personal nicht weiter sichern. Die Träger in den Freiwilligendiensten in ganz Deutschland benötigen für die Umsetzung der Freiwilligendienste mit gut 100.000 Plätzen jetzt Planungssicherheit.
Nutzt Eure Social Media-Kanäle, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Verwendet die Hashtags #versprechenhalten und #freiwilligendienststärken und verlinkt Politiker:innen, mit denen ihr in Kontakt steht oder dir ihr kennt. Die zentrale Botschaft lautet: „Danke, dass Sie die Kürzungen zurückgenommen haben! – Stellen Sie sicher, dass auch der Freiwilligen-Jahrgang 2024/2025 ungekürzt starten kann. Wir brauchen JETZT die Zusagen für 2025.“
Einen Aufruf von Marie Beimen, die letztes Jahr die erfolgreiche Petition eingereicht hat, könnt ihr ebenfalls teilen: https://www.instagram.com/fwdstaerken/reel/C2SOZdetQAn/

Auch die Finanzierung der Jugendverbände durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) für 2025 steht in den Sternen: Wir wissen nicht, ob unser Ministerium, das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die akteullen Änderungen des Haushaltsauschusses im Bundestag übernimmt oder wieder Kürzungen bei uns ansetzt in seinem Haushaltsentwurf für 2025, weil es mit der eigenen alten Vorlage arbeitet. Dieses Problem hatten wir schon in den vergangenen beiden Jahren. Wir können aber nie sicher sein, dass uns die Abgeordneten des Bundestags dann doch wieder die erforderlichen Mittel für Seminare, internationale Jugendbegegnungen und inhaltliche Projekte zuteilen.
Leider müssen wir weiterhin regelmäßig für eine bedarfsgerechte Ausgestalltung der Jugend(verbands)arbeit kämpfen. Das bindet Kapazitäten, um wirklich etwas für junge Menschen zu bewegen. Das ist nicht nur bedauerlich, sondern gefährlich, denn daran hängt die demokratische Zukunft der Gesellschaft.

Ansprechperson bei Fragen
ist Philipp Maier (philipp.maier@deutsche-blaeserjugend.de oder +49 (0)30 20649165).