BFD macht Spaß!

Das wunderbare Jubiläum „20 Jahre Freiwilligendienste“ bedeutet für die Deutsche Bläserjugend „10 Jahre Bundesfreiwilligendienst“ und damit ein Jahrzehnt erfolgreiche Unterstützung der Amateurmusik in Deutschland. Auch kleineren Musikvereinen ohne hauptamtliche Strukturen ein BFD-Angebot machen zu können, war der DBJ als BFD-Trägerin, von Anfang an eine Herzensangelegenheit. Vereine leisten einen wertvollen sozialen und kulturellen Beitrag in der Gesellschaft. Dabei verteilen sich oftmals zu viele Aufgaben auf zu wenige (meist ehrenamtliche) Schultern. Unterstützung bieten freiwillig engagierte Menschen, in dem sie sich für den Bundesfreiwilligendienst im Verein entscheiden.

Mehr als 670 Freiwillige haben seit Beginn ihren Dienst im generationsoffenen BFD 27+ der DBJ in etwa 200 Einsatzstellen bundesweit abgeleistet bzw. tun dies gerade.

Aktuell ist der jüngste Freiwillige im BFD der DBJ 28 Jahre alt, die beiden ältesten Freiwilligen werden 80. Das Alter spielt keine Rolle: Im Vordergrund steht der individuelle Entschluss, ein Jahr (oder mehr) Lebenszeit und Lebensenergie für einen guten Zweck zu spenden.

Die meisten BFD-Leistenden in der DBJ sind im Rentenalter, doch auch jüngere Menschen entscheiden sich für den BFD, z.B. im Rahmen einer persönlichen Orientierungsphase zwischen zwei Arbeitsstellen. Die Freiwilligen kommen größtenteils aus Deutschland, einige Incomer*innen auch aus anderen Ländern wie z.B. Spanien, Kolumbien oder Algerien. Die BFD-Leistenden der DBJ sind größtenteils in ehrenamtlich organisierten Musikvereinen, aber auch in Musikverbänden, Museen, und anderen kulturellen Einrichtungen tätig. Die BFD-Leistenden unterstützen ihre Einsatzstellen dabei tatkräftig und je nach ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Interessen: Sie organisieren und reparieren, nähen Kostüme, reinigen Probenräume, pflegen Notenarchive, und Mitgliederverzeichnisse oder helfen bei der Erstellung einer Homepage. BFD-Leistende bereiten Proben und Konzerte mit vor, sie betreuen Kinder, helfen bei Verwaltungstätigkeiten, plakatieren für Veranstaltungen und vieles mehr. Die Inhalte und Tätigkeiten im BFD sind so bunt und vielfältig wie die Personen, die den BFD leisten.

„BFD macht Spaß!“ war die Antwort einer BFD-Leistenden, als sie bei einem der Bildungstage die Freiwillige in der DBJ besuchen, gefragt wurde, was sie motivierte, einen Bundesfreiwilligendienst zu leisten. Eine individuelle Antwort, die jedoch oftmals als Motivation für das freiwillige Engagement gegeben wird. Andere möchten ihren Musikverein unterstützen oder es ist ihnen ein Anliegen, „an der Musikförderung für Kinder und Jugendliche aktiv mitzuwirken“. Ganz wichtig ist der „soziale Faktor“: Für viele Freiwillige ist das Zusammenkommen mit anderen Menschen und das Knüpfen neuer Kontakte ein Antrieb. Außerdem: Die Erfahrung „etwas Sinnvolles zu tun“ und sich gesellschaftlich und kulturell einzubringen und mit der gespendeten Zeit wirklich etwas bewirken zu können. Freiwillige aus dem Ausland nutzen den BFD zusätzlich, um die deutsche Sprache und das Land kennenzulernen und einen Überblick über mögliche Perspektiven in Deutschland zu erhalten.

Abgesehen von der praktischen Unterstützung des Vereins ist der generationsoffene Bundesfreiwilligendienst auch ein Bildungs- und Orientierungsjahr. Die Freiwilligen bekommen ein abwechslungsreiches Bildungsprogramm mit 12 Bildungstagen pro Jahr angeboten. Die BFD-Leistenden nutzen außerdem die Bildungsangebote der Bildungszentren des Bundes, sowie Angebote anderer BFD-Träger im Trägerverbund der Zentralstelle BKJ e.V. oder auch die Bildungsangebote von Musikakademien oder der Volkshochschulen vor Ort. Vieles ist inhaltlich möglich, die Idee des „lebensbegleitenden Lernens“ steht dabei im Vordergrund. So werden z.B. auch lebensältere Menschen animiert, sich für einen Erste-Hilfe-Kurs anzumelden, oder das verloren geglaubte Schul-Englisch aufzufrischen. Die angebotenen Bildungstage (den Freiwilligen entstehen dafür keine Kosten) sind für so manch wissbegierige Person eine zusätzliche Motivation, sich für einen BFD zu entscheiden. Die Bildungstage seien – nach Aussage befragter Freiwilliger, ein „Highlight“, „eine tolle Abwechslung“ und eine „schöne Anerkennung für die geleistete Arbeit im Verein“.

Das Taschengeld scheint für viele BFD-Leistende als BFD-Entscheidungsgrund nicht im Vordergrund zu stehen, es sei aber „eine schöne Sache“, „man kann sich mal einen Urlaub zusätzlich leisten“ oder „sich einen besonderen Wunsch erfüllen“.

Aktuell sind die Folgen der Corona-Pandemie noch spürbar. Die Pandemie hat in den Musikvereinen und in Folge dessen auch beim BFD-Träger DBJ Spuren hinterlassen. Doch nach diesem Härtetest geht es aufwärts: Konzertproben und Veranstaltungen sind wieder möglich. Entsprechend steigt die Anzahl der BFD-Anmeldungen. Hochmotivierte Freiwillige krempeln die Ärmel hoch, um wieder loszulegen und mit ihrer Freiwilligenarbeit Gutes zu tun.

Astrid Staudinger (BFD-Referentin der DBJ)